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93. KV Frohsinn Ballett Verfasst am: 05.02.2010 19:26

93. KV Frohsinn Ballett

14.01.2010 Lokales Oberursel

Mitunter wird noch bei der Generalprobe genäht
Das Frohsinn-Ballett ist eine große Familie – trainiert wird die Gruppe von Peter Bohländer

Passt doch! Christine Pimpl, Petra Ehegartner, Sina Dietz und Nadine Eich (von links) haben beim Schneidern der Kostüme viel Spaß. Foto: Reichwein
Von Muriel L. Frank

Die Ballettmädchen des Frohsinn stecken mitten in den Schneiderarbeiten für ihre neuen Kostüme. Viel Zeit bleibt nicht mehr: Am 22. Januar ist die erste große Prunksitzung in der Stadthalle.

Oberursel. Das schnurrende Surren der Nähmaschinen klingt durch den großen Raum. Im hinteren Teil sitzen neun junge Frauen konzentriert über ihren Paillettenkleidern, messen und schneiden, probieren und stecken ab.

«Es ist immer ein harter Kern, der sich an den Wochenenden zusammensetzt, um die Kleidchen und Kostüme anzufertigen», erklärt Nadine Eich, Leiterin der Korporation.

Und der harte Kern sind in diesem Jahr: Christine Pimpl, die sich sogar die Arbeit mit nach Hause nimmt, Melanie Wortmann, Jessica Eich, die gerade in ihren Abiturvorbereitungen steckt und trotzdem schneidert, Ramona Talhofer, Rasha Tadros, Sina Dietz und Christina Hohmann. Und nicht zu vergessen die stellvertretende Korporationsführerin Petra Ehegartner. Stundenlang suchte sie nach den passenden Stoffen, verglich die Preise, bestellte schließlich den silber- und dunkelpinkfarbenen Stoff.

Seit Oktober arbeiten die jungen Frauen nun an ihren Kostümen. «Meines ist bereits fertig», berichtet Nadine Eich. Das liegt aber hauptsächlich an der Tatsache, dass ihres das Muster- oder Probekleid war.

Jetzt, acht Tage vor der ersten Fremdensitzung, sind die wenigsten Kleidchen komplett. «Das ist bei uns irgendwie normal», erklärt Petra Ehegartner. Da wird auch schon mal bei der Generalprobe der Zug für die Röcke genäht – so geschehen im vorigen Jahr – oder noch kurz vor der ersten Sitzung das Bühnenbild fertig gemalt.

Bei den Paillettenkleidern fehlen derzeit noch Accessoires, die unbedingt noch gekauft werden müssen. Außerdem muss der Stoff abgemessen und genäht, abgesteckt und anprobiert werden. Doch bis jetzt hat es das Ballett noch immer rechtzeitig geschafft und begeisterte bei den Auftritten dann mit tänzerischem Können und tollen, ausgefallenen und vor allem mit viel Herzblut geschneiderten Kostümen.

Das Frohsinn-Ballett besteht derzeit aus 16 Frauen und 4 Männern. Trainiert werden die Tänzer von Peter Bohländer, der diese Aufgabe nun schon seit mehr als 20 Jahren inne hat. In diesem Jahr wird das Ballett «Studio 54» vortanzen. Für ihre acht Auftritte in der Karnevalszeit trainieren sie seit neun Monaten. «Wir legen Wert darauf, dass unsere Einlagen nie das gleiche sind», erklärt die Korporationsleitung. Und so wird Jazz, Musical oder klassisch getanzt.

Die meisten Tänzer sind schon viele Jahre in der Ballettabteilung aktiv. Und die meisten sind «familiär vorgeprägt». «Unsere Eltern haben sich schon im Verein kennengelernt», berichten die Schwestern Nadine und Jessica. Da war es klar, dass die beiden auch irgendwann auf der Bühne stehen würden.

«Mit vier Jahren hat mich mein Vater mit der Ehrengarde auf die Bühne geschleppt», schmunzelt die ältere Schwester Nadine. Dann ist sie zu den Minis, die ihre Mutter Christiane Eich trainiert. Und mit 14 Jahren durfte sie endlich ins Ballett. «Das war mein großes Ziel», erinnert sich Nadine.

Auch Petra Ehegartner ist familiär beeinflusst. Ihr Vater ist Mitglied im Elferrat. «Mit fünf stand ich zum ersten Mal auf der Bühne», berichtet sie. Der Frohsinn ist eine große Familie, meint sie. Jeder helfe jedem. Selbst ihre Mutter, die nicht dem Verein angehöre, häkelt gerade Haarteile für die Minis.

Und was wünscht sich das Frohsinn-Ballett für die fünfte Jahreszeit? «Volle Hallen», sind sich alle einig. Denn schließlich sei ein großartige Auftakt mit hoffentlich viel Applaus der beste Lohn für die mühevolle Arbeit der vergangenen Monate.