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08.10.2006 : Jubiläum "30 Jahre Geflügelzuchtanlage" des Geflügelzuchtvereins Bommersheim Verfasst am: 08.10.2006 12:30

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08.10.2006 : Jubiläum "30 Jahre Geflügelzuchtanlage" des Geflügelzuchtvereins Bommersheim
Printausgabe der TZ vom 10.10.2006

Geflügelzüchter hoffen auf Nachwuchs
Von Andrea Rosenbaum
Das Bild zeigt Annika I. mit der Vereinsvorsitzenden, Frau Anja Kapteina :

Oberursel. Die große Statue des Hahnes inmitten des Geländes des Geflügelzuchtvereins Oberursel-Bommersheim an den Kieskauten ist nicht zu übersehen. „Das ist unser Wahrzeichen, genau wie die zwei Pfauen dort drüben im Gehege, die sind aber echt, und wir erhoffen uns Nachwuchs von den beiden“, berichtet Anja Kapteina, Vorsitzende des Vereins.

Von der Terrasse des Clubhauses ertönt Live-Musik aus den 70ern vom Duo „Double D“ aus Kaltennordheim in der Rhön. Sie spielen Hits, die vor 30 Jahren aktuell waren, denn heute wird das 30-jährige Bestehen des Geflügelzuchtvereins gefeiert. „Es hat sich eigentlich nicht viel verändert“, weiß Gisela Stück, stellvertretende Vorsitzende und einzige Zeitzeugin aus den Zeiten der Anfänge als die Oberurseler und Bommersheimer Geflügelzüchter sich zusammentaten und das Grundstück an den Kieskauten von der Stadt pachteten.

„Wir haben natürlich die schönen Zucht-Häuschen, die jetzt hier stehen, erst erbauen müssen, aber sonst ist alles beim Alten“, erklärt Stück. Nur dass immer mehr Züchter wegen der Vogelgrippe absprängen und auch keine Jugend nachkomme, sei doch sehr bedauerlich, meinen Kapteina und Stück. Einzig die 15-jährige Tochter Kapteinas, Jessica, mache mit beim Tauben- und Hühnerzüchten, so die Mutter der Jugendlichen. „Dafür hat sie heute auch einen Jugendpreis bekommen“, fügt die Vorsitzende stolz hinzu. Überreicht wurde die Trophäe von der amtierenden Brunnenkönigin Annika I und Brunnenmeister Roland I.

Andreas Schmidt, Lebensgefährte von Anja Kapteina und Geflügelzuchtspezialist, grillt derweil Steaks, Brat- und Rindwürstchen für die etwa 45 erschienenen Mitglieder. „Insgesamt gehören unserer Gemeinschaft 74 Leute an“, sagt Kapteina, „hier auf dem Areal gibt es elf Zuchthütten, die von sieben Züchtern besetzt sind, zwei wären also frei, und im Dezember werden es leider noch weitere zwei. Wir würden uns über Zuwachs freuen.“

Doch eine Mitgliedschaft ist auch mit Verpflichtungen verbunden. Einmal im Jahr werden auf der Pächterversammlung Arbeitsdienste wie Rasenmähen, Wege kehren und im Winter Schnee schippen eingeteilt. Karl-Heinz Möller beteiligt sich gerne daran. Er mag seine Hühner und fühlt sich wohl auf dem gepflegten Gelände des Clubs. Auch er hat ein eigenes Zucht-Häuschen, das von außen wie ein richtiges Wohnhaus aussieht. An den Fenstern hängen Gardinen und davor Blumenkästen. Innen allerdings sind die Käfige der Tiere und Futter sowie Streu gelagert. Alle Verschläge haben Ausgänge nach Draußen, wo ein Stück Wiese für die Tiere eingezäunt ist. Möller nimmt einen schwarzen Seidenhahn (ein Hahn, der anstatt Federn ein seidenweiches Fell hat) auf den Arm und streichelt ihn zärtlich. „Diese hier mag meine Frau so gerne – und da vorne“, er deutet auf weitere schwarz-weiße Hähne mit einem kleinen gekräuselten Kamm, „das sind Wyandotten. Sie haben einen so genannten Rosenkamm.“

Außer den Hühnern gibt es noch viele Tauben verschiedenster Farben in den Vorgärten der kleinen Häuschen zu sehen. „Ein Entenzüchter, der etwa zweieinhalb Jahre bei uns war, ist leider ausgestiegen“, erzählt Kapteina. Für die Zukunft wünsche sich der Verein mehr Züchter und Beitritte Jugendlicher. Da sind sich alle einig, als sie sich gemütlich bei Bier vom Fass und leckeren Salaten auf der Terrasse sitzend zuprosten.