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 2008: Erste Bilder und Presseberichte      Verfasst am: 19.01.2008 17:07       Nach oben   


2008: Erste Bilder und Presseberichte
Der Vereinsring Oberursel möchte alle Bürger herzlich für den Fassnachtssonntag zum Taunuskarnevalsumzug 2008 einladen
Der Zug beginnt wie jedes Jahr um 14:11 Uhr in der Altkönigstraße und schlängelt sich über den Marktplatz, über die Eppsteiner Straße in die Vorstadt bis er sich über die Adenauerallee in der Oberhöchstadter Straße auflöst. Der Umzug bietet wieder ein abwechslungsreiches Bild, an dem sich alle Oberurseler Karnevalsvereine sowie weitere Vereine aus dem gesamten Hochtaunuskreis beteiligen. In diesem Jahr hat der Zug 121 Zugnummern und wird erstmals von Angelika Schubnell als Zugmarschall angeführt. Sie vertritt den zurzeit erkrankten Ausschussvorsitzenden Rolf Bender.
Im Taunuskarnevalausschuss haben mitgearbeitet: Rolf Bender als Vorsitzender, Günther Nutsch als Schriftführer, Angelika Schubnell, Harry Hecker, Rolf Steinhagen, Kerstin Kapa, Bettina Marris, Peter Jüngling, Hans-Georg Ruoff, K.P. Hieronymi als Vertreter der Stadt Oberursel.
Der Vereinsring bittet Sie, seine Arbeit mit dem Kauf eines Zugbuttons zu unterstützen.
Diesen Button bekommen Sie an allen Fremdensitzungen der Oberurseler Karnevalsvereine sowie am Fassnachtssonntag auf dem Marktplatz für 2,00 Euro zu kaufen. Am Marktplatz wird wieder eine Tribüne stehen, dort werden gegen 14 Uhr auch die restlichen Sitzplätze verkauft.

Printausgabe der TZ vom 04.02.2008:
Ein Hauch von Venedig in Orschels Altstadtgassen
Von Jutta Parker

Oberursel. Die Sonne hatte sich nicht verkleidet. 40 000 Zuschauer wollten sehen, auf welchen Zug die Narren dieses Jahr aufgesprungen waren. Vereinsringvorsitzender Rolf Steinhagen war stolz auf den Taunus-Karnevalszug: Stattliche 121 Zugnummern hielten Zuckerschnuten und Knollenjäger bei Laune.

Ob Schiffsschaukel oder Sessellift: Was die Aktiven an ihre Traktoren genietet hatten . . . Und mit Thomas Nitsche hatte Orschel einen schlagfertigen Moderator engagiert. Sogar aus Offenbach waren die Freunde angereist, und nur das jüngste unter den grün-weißen Gardemäuschen gönnte sich ein Nickerchen. Abgesegnet von den Oberhöchstädter Nonnen, die Gott Jokus zur Ehr Luftballons sogar an die Reifen geheftet hatten. Ins Netz gegangen waren dem Kappenclub Kronberg niedliche Süßwasserfische, die schnell aus ihren Insel-Träumereien aufgeschreckt wurden: Die dicke Kanone Berta kündigte den Auftritt der Niederhöchstädter Nachbarn an, gefolgt von der schmucken Eschborner Stadtgarde. „122 Jahre? Mädchen, das sieht man euch wirklich nicht an“, schmunzelte Nitzsche, als die Carnevalsgesellschaft 1886 Bein präsentierte. Das Herz der Kinder hatten die Oberhöchstädter erobert, winkte doch nicht nur der Fichtelgickelsche Elferrat schmissig und schmeißend, sondern ganz herzig auch der Kuschelbär sehr lebendig vom Wagen des KV02.

Tierisch ging es auch bei den Freunden aus Fischbach zu: Und so erschien per Fernbedienung Micky Maus leibhaftig vor den großen Prinzessinnen-Äuglein. Apropos Adel: Bad Vilbels Magdalena I. gab sich mit ihrem KV die Ehre. Mitreißend der Rock ’n’ Roll auf der Gass von den Lolly-Pops: In Tupfenröcken flogen die 60er Jahre vorbei, bis die Ulknudeln in Lack mit Spirelli und Penne glänzten. Irre Weiber!

Teuflisch gut der Schwelles auf dem Höllengefährt des SCC Steinbach. Neonfarbene Blüten trieb der Geselligkeitsverein Steinbach, während die Königsteiner 20 Jahre Festungsgarde auf den Schild hoben, indem sie eine ganze Burg durch den Vordertaunus rollten. Mit Mikes Quads hielt die Moderne Einzug. Der Spielmannszug der FFW Bad Homburg zog ob der Sonne die Sombreros in die Stirn und mexikanischem Temperament entsprechend waren Banzer, Uwe Kraft und Ehrengäste bald in Wallung, als der HCV 1902 für Welle nach Welle sorgte: Tätärätätä und Polonäse aus Pinguinen und Clowns trieben sogar den Zug vorwärts. Derart erhitzt, bediente sich der FdC der kleinen Ellerhöh-Türmchen aus Pappe als Fächer.

Wild unterwegs war nicht nur die Kirdorfer Kolpingfamilie mit dem umgetauften Jägermeisterwagen. Zackig scharf wie ihre roten Samthosen auch die Piraten der Heiterkeit 1919. Ein donnerndes Kirdorf erntete das rührende Tanzpaar, während die Frauengruppe mit Ü-Ei und Milka-Kuh süße Werbung machte. Eine Garde in Ringelstrümpfen ist Augenschmaus, nach Art des Club 1904. Julia I. wurde von einer Hoheit in Brokatrobe und Schwelles abgelöst: Die furchterregenden und faszinierenden Kinziggeister kämpften wahrlich unter den Helmen und hatten doch noch reichlich Puste für Trompete und Posaune.

Wehrheims Apfelblüten-Schneewittchen verzückte mit ihren Zwergen, doch das Apfelmotiv ist auch für anderen Nachwuchs reizvoll: Die Äppelwois der Limeskrätscher sind der Stolz des Bürgermeisters, dessen Gastmoderation klebrig endete. Lucky Luke entdeckten die Kinder unter Bommersheimer Westernhelden, die mit Erwin Hagedorn auf offener Flamme Würstchen grillten.

Als Pleitegeier verging den Stierstädtern nicht die Laune, die auch den Handballern der TSG Oberursel zum Sieg verhilft. Von Misstönen wollte auch der Musikcorps Stierstadt nichts wissen, so wenig wie St. Ursula, die ihren Bedarf an die große Glocke hing. Und dass man im Herzen jung sein kann, bewies der Kleintierzuchtverein mit herzigem Häuschen und knackigen Enten, gefolgt von den Maasgrunder Anverwandten, die das Jahr der Erde proklamierten. Einen Stock höher schickten die Kerbeburschen ihren Prinzen per Schiffsschaukel, der den zauberhaften Christus-Zwergen aus Gottes Garten damit reichlich nahe kam.

Den hohen Herren des Orscheler Magistrats ging es rein ideell schon mehrfach an den Kragen. Solange dessen Schiff nicht untergeht wie die Stadt Venedig, der Weißkirchen pralles Leben einhauchte. Heimschiffen wollten sie mit Vorsitzendem Uwe Eilers wohl auf dem Urselbach. Traumhaft die Kostüme wie beim italienischen Vorbild. Nicht weit davon entfernt: die Römer und das ewig wehrhafte Dorf Stierstadt, das mit seinen Galliern preisverdächtig war. Nicht zuletzt wegen der Sessellift-Schaukel, in der Faschings-Inge Oberreich und Enkel Anna baumelten.

Dass sich auch der BCV nicht stoppen lässt, weiß jeder seit der Scheunensitzung. Beim Frohsinn schwebte per se sogar die Garde vor Glück überm Pflaster; vor allem nachdem der Kleine Rat tatsächlich keiner Ratschläge mehr bedarf angesichts seiner Hessentagssuperplanungsmaschine. Ach ja: Die Konfettis haben inzwischen süße Beziehungen zum Weihnachtsmann aufgebaut, Lebkuchen gehören nun mal zur fünften Jahreszeit . . . Na dann: Frohe Fastnacht!

Bilder vom großen Taunus-Karnevalszug sehen Sie auf der Internetseite der TZ.

TZ im Internet
http://www.tz-fnp.de/bildergalerie/

Narren scharren mit den Füßen

Bericht der FR vom 31.01.2008
Oberursel Der Taunus-Karnevalszug ist Treffpunkt von Tollitäten aus dem Kreis
VON JÜRGEN STREICHER

Das Top-Ereignis der "Tollen Tage" naht. Am Sonntag, 3. Februar, gehen die Taunus-Karnevalisten auf die Straße. Mehr als 40 000 Zuschauer, so viele wie die Stadt Einwohner hat, werden zum Umzug durch die Alt- und die Vorstadt erwartet. Neben seiner Tollität Prinz Frank I. aus Oberursel werden jede Menge Blaublütige das Fußvolk von geschmückten Wagen aus mit Knollen bewerfen. Die Innenstadt wird für das Spektakel weiträumig gesperrt.

Der Zugweg ist überschaubar, er wird wie 2007 verlaufen. "Das hat sich bewährt, wir wollen es so lassen", heißt es aus närrischen Kreisen, die den Zug akribisch vorbereitet haben. Da geht es ganz humorlos zu - zu viele Dinge müssen beachtet werden, damit es keine Dramen am Straßenrand gibt. Der Zugausschuss hat umfangreiche Kontrollen angekündigt, Polizei, DRK, städtische Ordnungshüter und Verkehrsüberwachungs-Club werden im Einsatz sein.


Wie 2007, das heißt, ohne die frühere Schleife durch die Henchenstraße mit Auflösung am Epinayplatz und im Holzweg. Eine kleine Tribüne für Ehrengäste, Moderation und Preisrichter wird stattdessen auf dem Marktplatz stehen. Die Jury vergibt fünf Wagen- und fünf Fußgruppenpreise sowie zahlreiche Ehrenpreise. Verkündet werden die Sieger gegen 17.30 Uhr in der Stadthalle, wo die große Sause nach dem Zug mit Gardetänzen und Aufführungen einiger Musikzüge bei freiem Eintritt weitergehen soll.

Dann haben die 121 Zugnummern den Weg durch die Orscheler Innenstadt längst hinter sich, je nach Zugtempo ist der Narrenspuk gegen 16 Uhr vorbei. In Bewegung setzt sich der närrische Lindwurm um 14.11 Uhr am Rahmtor oberhalb des Historischen Marktplatzes. Weil die Narren mit den Musikgruppen und den großen Wagen Platz brauchen und die Zuschauer nicht auf Autodächern tanzen sollen, sind weite Teile der Innenstadt von 12 bis 19 Uhr für Fahrzeuge gesperrt. In weiteren Straßen gilt - gut ausgeschildert - Halteverbot zur Sicherung des Zugweges. Die Stadtbusse werden auf Routen außerhalb des Festgebietes umgeleitet. Dafür bieten die städtischen Parkhäuser einen Sondertarif. Das Parken kostet an diesem Tag maximal 2,50 Euro. Die Parkhäuser sind bis 1 Uhr nachts geöffnet.

Printausgabe der TZ vom 24.01.2008
Wagenbauer sind im Stress
Von Petra Pfeifer
Oberursel. Die Zeit der Faschingsumzüge naht in dieser überaus kurzen Kampagne mit besonders großen Schritten. Daher werden bei den Kerbeburschen eifrig Pinsel und in Farbe getauchte Schwämme geschwungen, denn es gilt, die Seitenteile für den Umzugswagen fertig zu stellen. Das Motiv: Oberursels Altstadt, von der bereits die St.-Ursula-Kirche zu erkennen ist, und der Taunus. „Auf den Himmel malen wir anschließend noch ein Flugzeug mit einem Spruchband“, kündigt Martin Quirin an. Da der Orscheler Prinz Frank I. aus dem Kreis der Kerbeburschen stammt – „zugleich ist er aber auch Mitglied beim Frohsinn“ – war die Idee des Mottos während der Weihnachtsfeier recht schnell gefunden: „Vom Kerbebursch zum Prinz geschaukelt.“ Diese Prinzenwahl war auch der Grund dafür, dass die Burschen und Mädels in diesem Jahr überhaupt einen großen Motivwagen bauen: „Sonst sind wir immer nur mit historischen Traktoren mitgefahren.“ Als „Grundgerüst“ dient ein Absetzkipper, an dessen Hubarmen, die eigentlich für das Anheben von Containern vorgesehen sind, bereits eine Schiffschaukel lustig vor sich hin wackelt. „Dort hinein setzen wir dann noch eine Figur“, verrät Quirin.

Fest steht schon heute, wer im Motivwagen mitfahren darf: „Das sind die Kerbemädchen und die Kinder aus den Reihen von Kerbeburschen und -mädels.“ Fest steht sogar schon die Startnummer der Fuß- und Fahrgruppe: „Wir starten auf den Nummern 89 und 90.“

Während die Malarbeiten der Kerbeburschen weitgehend ruhig ablaufen, kreischt auf dem Hof der Familie Steden derweil die Kreissäge. Denn das Gerüst für den Hänger vom Kleinen Rat, einer Korporation des Karnevalvereins Frohsinn, ist noch bei weitem nicht fertiggestellt. „Wir haben das Motto ,Hessentags-Superplanungsmaschine' gewählt“, verrät dessen Vorsitzender Jörg Steden. Dafür bauen sie das Oberurseler Rathaus mittels Latten und Brettern in einem Maßstab von 1 zu 100 nach, vorne kommt ein Trichter dran und Bälle, die dort hineingeworfen werden, symbolisieren Ideen, die dann durch das Räderwerk des Rathauses, das durch die Latten hindurch sichtbar ist, laufen, um hinten unbeschadet und vor allem unverändert wieder herauszukommen. „Das sind die Mühlen der Verwaltung“, schmunzelt Steden.

Das KR-Dreigestirn, bestehend aus Jochen Ruppel, Michael Reuter und Gerd Krämer, werde, hoch auf dem großen Wagen stehend, hochrangige Politiker mimen. Während Harald Neugebauer schon eifrig damit beschäftig ist, das Rathaus anzupinseln, sägt Dieter Merten weitere Bauteile zurecht und Steden kündigt an: „Damit es auch wirklichkeitsgetreu aussieht, bekommt unser Miniatur-Rathaus auch die Graffiti verpasst, die an der Außenwand des Sitzungssaales zu sehen ist.“

Einig sind sich Kerbeburschen und Kleiner Rat: „Die Kampagne ist extrem kurz, da bleibt nicht viel Zeit für den Wagenbau.“ Andererseits sind sie jedoch zuversichtlich, dass es bis zum Umzug klappt: „Am kommenden Samstag haben wir alle Teile fertig und brauchen sie in der Woche drauf nur noch zusammenbauen.“

Um die einzelnen Zugnummern anzuschauen, links oben "VORHERIGES THEMA ANZEIGEN :" anklicken

Presseberichte und weitere Fotos:

Printausgabe der FR vom 19.02.2007
50 000 Narren beim Orscheler Umzug

119 Festwagen und Fußgruppen ziehen durch die Innenstadt / Kirdorfer Kolping-Bier als Antwort auf den Hessentag

Zwei Stunden lang zog sich am Sonntag- nachmittag der größte Fastnachtszug im Taunus durch die Innenstadt von Oberursel. Mindestens 50 000 Zuschauer feierten mit.



Oberursel - Bei strahlendem Sonnenschein und milden Temperaturen kamen nach Schätzungen von Beobachtern und Veranstaltern weitaus mehr Zuschauer zum "Orscheler Umzug" als in den Vorjahren. Die Zufahrtstraßen waren verstopft mit Autos aus dem ganzen Rhein-Main-Gebiet, die Gassen der Alt- und Innenstadt voller Menschen. Freie Fahrt hatten nur die 119 Festwagen, Fußgruppen und die fast 9000 Närrinnen und Narrhallesen, die die Zuschauer am Straßenrand mit "Knolle" und Konfetti überschütteten. "Ein dreifach donnerndes Orschel Helau" schleuderte Kommentator Thomas Nitsche den Zugteilnehmern von der Ehrentribüne am Marktplatz entgegen und entlockte ihnen immer wieder Tanzeinlagen, Ständchen und Kanonenböller.

Wagen "so groß wie Einfamilienhäuser" schlängelten sich durch die schmalen Gassen - und "Traktoren, die den ganzen Zug ziehen könnten", kommentierte Thomas Nitsche und forderte die Zuschauer immer wieder auf, doch die Zehen einzuziehen. Zugmarschall Rolf Bender führte den Zug an, schon bald gefolgt von Oberursels bekanntestem Kabarettisten Peter Schüssler alias Schüssel, der den Umzug nutzte, für Oberursels ersten Sex-Shop "Erotic Palace" zu werben, der am 1. April eröffnet werden soll. Im Schlepptau hatte er die Nonnen von den "Steinbacher Pitschetretern". Zum sechsten Mal dabei war der Quadclub Hochtaunus aus Niederreifenberg, der sich mit seinen vierrädrigen Mini-Autos über den Taunuskamm gequält hatte. Zum ersten Mal waren die 25 Oberurseler Kerbeburschen mit ihrem Kerbebaum auf dem Festwagen dabei.


Preise für BCV und Frohsinn

Die Bommersheimer Vereine waren so zahlreich vertreten, "dass sie einen eigenen Zug hätten zusammenstellen können", lobte Nitsche den eifrigen Stadtteil. Der Country- und Western-Club beispielsweise zeigte sich in historischen Kostümen mit Planwagen, wilden Trappern im Wolfspelz und der Freiheitsstatue im Schlepptau.

Politisch wurden die Usinger Karnevalisten, die als Schwarzgeldpiraten auf ihrer "Schwarzen BarKasse" saßen und sich aus der Schatztruhe von Siemens und VW bedienten. Die Kolpingjugend aus Bad Homburg-Kirdorf drohte den Oberurselern mit neuem Ungemach aus der Nachbarstadt, nämlich einer eigenen Biersorte "Kolping Premium - Aus dem Herzen Kirdorfs".

Der Oberurseler Verein "Frohsinn" stänkerte dagegen: "Champagnerluft kannst du vergessen, bei uns in Orschel feiern die Hessen." Und für Bürgermeister Hans-Georg Brum hatte er auf seinem Hessentags-Motivwagen die Liste anstehender Aufgaben unübersehbar auf eine Litfaßsäule geheftet: Bahnhof neu, Allee neu, Hohemarkstraße neu, Bärenkreuzung neu. Der Angesprochene fuhr derweil mit seinem Gefolge hochoben im närrischen Rathaus durch die Straßen, "um sich", so Nitsche, endlich einen Überblick über die Stadt zu schaffen."

Als beste Fußgruppe prämierte der Festausschuss den Bommersheimer Carneval-Club.

Als bester Wagen wurde der Hessentagswagen vom Kleinen Rat des Karneval-Vereins Frohsinn gekürt. Cornelia Färber


Printausgabe der TZ vom 19.02.2007
Himmel blau, Orschel Helau!
Von Petra Pfeifer

Oberursel. Nach und nach treffen die Umzugswagen in der Altkönigstraße ein. Die befreundeten Vereine grüßen sich mit einem dreifach donnernden „Helau!“ und frotzeln miteinander herum. Plötzlich erschallt das Signal, auf das alle gewartet haben. „Es geht los!“, ruft Zugmarschall Rolf Bender in sein Megafon – und mit ihm an der Spitze, gefolgt vom Musikzug, den Garden und dem Elferrat des Steinbacher Carneval Clubs, setzt sich der närrische Lindwurm in Bewegung.

Die Straßen sind übervoll mit bunt gekleideten Närrinnen und Narren, die den Zugteilnehmern lachend „Helau!“ entgegenbrüllen. Hexen, Clowns, Kakteen, Cowboys und Indianer verfolgen bei bestem Wetter begeistert die einzelnen Zugnummern. Die „Lustigen Stierstädter“ haben sich dem Thema Klimawandel gewidmet und ulken als Pinguine gekleidet herum – manche von ihnen tragen Eisschollen aus Styropor um die Hüften und fragen in die fröhliche Runde: „Dürfen wir in Stierstadt kampier’n, da bald Palmen die Arktis verzier’n?“

Unter dem Motto „Bad Toyz for bad Boyz“ hat der Quad Club Hochtaunus einen Wagen als Gefängniszelle hergerichtet, aus dem heraus zwei „Knastis“ Kamellen werfen. Gebell wird mit Lachen beantwortet, als der Country- und Westernclub Bommersheim die Zuschauer passiert. Denn einer von den Zugteilnehmern transportiert in einem Bollerwagen einen kleinen Terrier. „Oh, schaut, die Kinzig-Geister“, freuen sich schon viele auf die einzige Guggemusik-Clique im Zug, die in diesem Jahr als Schneegeister auftritt. Die Maasgrunder Entenbrüder haben sich zu einer „kassenärztlichen Vereinigung“ zusammengetan und nehmen Hartz IV und Gesundheitsreform aufs Korn.

Da ertönt aus der Ferne auch schon ein Kanonenknall, der sich gewaschen hat, und kündigt den Niederhöchstädter Kappenklub mit der 1. Eschborner Stadtgarde an, die ihren „Aale Fritz“ sprechen lässt. Die Schleiereulen des SKV Seulberg rücken als lustige „Schornsteinfeger“ heran, und die Freiwillige Feuerwehr Fischbach möchte als Raubtier-Streichelzoo Zärtlichkeiten einheimsen. Das Männerballett „Usa-Elfen“ vom Usinger Carneval Verein wiederum hat eine tolle Piratenkaschemme gebaut, die sich „Elfen-Spelunke“ nennt. Gerne recken sich Kinderhände den Narren entgegen, denn auch hier gibt’s, wie bei den anderen Wagen auch, reichlich Süßigkeiten zu erhaschen. Ein Blickfang sind auch die vielen Pippi Langstrumpfs – dieses Kostüm hat die Garde des Clubs Humor (Bad Homburg) ausgewählt.

„Es ist toll, richtig gut!“, lobt Udo Kromschröder aus Niederursel den Zug und die Stimmung. Er hat in vielen Jahren bei der Berufsfeuerwehr in Frankfurt bereits einige Erfahrung mit Fastnachtszügen sammeln können und erlaubt sich daher noch einen Verbesserungsvorschlag: „Es könnte hier in der Vorstadt mal Schunkelmusik vom Band laufen, das würde noch mehr gute Laune verbreiten.“

Auch der Carneval Verein Stierstadt widmet sich dem Thema Klima, und so führt seine „Lok“ Emma die „Schneefrauen WG“ an, die Platz zum Überwintern sucht. „Die Innenstadt woll’n wir beleben und im Sunrise ein’ Tequila heben“, haben die Frohsinn-Sänger zum Thema Innenstadtbelebung in Oberursel gedichtet. „Der Hessenlöwe, der brüllt laut – Ursella nehm’ ich mir zur Braut“ ist wiederum das Motto des Kleinen Rates vom Frohsinn, der es nicht versäumt, die Verantwortlichen in der Oberurseler Stadtregierung mit einer Litfasssäule zu mahnen: „Achtung, Rathaus, nicht gepennt – die Zeit zum Hessentag, die rennt.“ Und darunter zählt er dringend zu erneuernde Gebiete der Stadt auf wie Bahnhof, Allee und Bärenkreuzung.

„Die Wagen werden ja immer höher“, stellt wenig später eine Zuschauerin fest. Denn mit dem Magistratswagen, auf dem Bürgermeister Hans-Georg Brum (SPD) und seine Mannen gut gelaunt dem Publikum winken, dem Komiteewagen des Bommersheimer Carneval Vereins, dem Wagen des Clu-Ge-Hu und dem des Narrenrats Oberursel mit Prinz Uwe I. an Bord kommen derart hohe Gefährte heran, dass in den engen Gassen von unten kaum mehr die oben werfenden Personen auszumachen sind.

Dass der Umzug wieder gelungen ist, zeigen die vielen strahlenden Gesichter der nach Hause Schlendernden. Und auch die Polizei ist mit dem Ablauf zufrieden: „Wir hatten keine größeren Beanstandungen“, sagt Oberkommissar Tom Hartmann nach dem Großereignis mit 119 Zugnummern. Die Zuschauerzahl schätzt er auf 35 000 bis 40 000. „Das sind wesentlich mehr als im vergangenen Jahr.“

Weitere Fotos vom Taunus-Karnevalszug gibt’s im Internet unter der Adresse http://www.tz-fnp.de/ouf/.


Um weitere Fotos zu den einzelnen Zugnummern anzuschauen, links oben "VORHERIGES THEMA ANZEIGEN :" anklicken


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